Die City Agents auf heißer Spur - Sammelband 4 in 1
"Wieso ist die Harlekin nicht da?" Aufgeregt läuft Laura den Bootssteg entlang. "Können wir denn nicht gucken? Wir haben das Boot doch gestern Abend genau hier angebunden!"
"Vielleicht ist es schon wieder vermietet", rätselt Moritz.
Marie schüttelt den Kopf. "Der nette Bootsvermieter hat gesagt, dass die Harlekin heute frei ist. Wenn wir sie wieder brauchen, sollen wir um neun Uhr da sein. Und wir sind ganz pünktlich."
Pelle schnüffelt schwanzwedelnd am Bootssteg herum. Er hofft auf eine neue Bootsfahrt. Die Tour am Tag zuvor durch die Grachten von Amsterdam hat ihm gut gefallen. Dabei hat er seine Schnuppernase die ganze Zeit neugierig in die Luft gestreckt. Plötzlich läuft der kleine Hund bellend zum Büro der Bootsvermietung.
'Bootenverhuur van Dalen' steht an der Tür. Herr van Dalen ist jedoch nicht zu sehen. Dafür kommt ein Mädchen mit kurzen blonden Haaren aus dem Büro. Fröhlich lacht sie den drei Kindern entgegen. "Wollt ihr ein Boot mit flotten roten Ralleystreifen oder wieder eins mit schönen blauen Augen?", fragt sie auf Deutsch. Verwundert schauen die Detektive sie an.
"Du sprichst so gut Deutsch!", stellt Laura fest. "Aber woher weißt du ...?"
Das Mädchen lacht. "Meine Mutter ist Deutsche und ich habe euch gestern schon hier gesehen. Ihr wart mit euren Eltern da. Ich heiße Tineke. Ich helfe meinem Vater in den Ferien."
Moritz stellt sich und die anderen vor und erklärt: "Wir suchen die Harlekin, die wir gestern gemietet haben. Ich hatte nämlich meine Uhr in einer Nische im Boot versteckt, um sie vor Wasserspritzern zu schützen. Und dann habe ich sie dort vergessen. Jetzt will ich sie holen, aber das Boot ist verschwunden."
Mit erschrockenem Gesicht betrachtet Tineke die Lücke am Steg. "Wenn Papa gleich kommt, muss er sofort die Polizei anrufen."
"Du meinst, das Boot ist gestohlen worden?", will Marie wissen.
"Es ist das dritte Boot in zwei Wochen, das über Nacht spurlos verschwunden ist", antwortet Tineke und seufzt laut.
Wie immer, wenn Laura aufgeregt ist, rutscht ihr die Brille von der Nase. Sie schiebt sie zurück. "Aber eure Boote sind doch so auffällig mit der bunten Bemalung und den großen blauen Augen."
"Das hat die Polizei auch gesagt", meint Tineke und fügt stolz hinzu: "Außerdem sind unsere Boote gepflegter und besser als die der Bootsvermietung Vermeulen."
Marie, Moritz und Laura schauen sich vielsagend an. Sie wissen sofort: Dies ist ein Fall für sie, die "City Agents". So nennen sich die Detektive, seitdem sie ihren ersten Fall in London gelöst haben. Nur dass jetzt einer der vier Detektive fehlt: Alexander konnte nicht mitkommen, weil er sich kurz vor der Abreise im Sportunterricht den linken Fuß gebrochen hat.
"Wir können doch helfen, die Boote zu finden", bietet Laura Tineke an. Sie verrät jedoch nicht, dass sie Detektive sind.
"Das wäre toll!" Tineke freut sich. "Verbringt ihr eure Sommerferien hier?"
Laura nickt. "Ja, mit unseren Eltern. Papa arbeitet für ein paar Monate in Amsterdam. Wir wohnen mit ihm zusammen in einem schönen Ferienhaus außerhalb der Stadt, ganz hier in der Nähe."
"Ich durfte sogar Pelle mitbringen." Marie zeigt auf ihren kleinen Jack-Russell-Terrier, der fröhlich um sie herumspringt.
Tineke streichelt Pelle. "Hallo, Pelle! Habt ihr euch schon Amsterdam angeschaut?"
"Ja, wir sind mit dem Boot auf einigen der vielen Grachten entlanggefahren", erzählt Moritz. "In der Prinsengracht sind wir ausgestiegen, um das Anne Frank Haus zu besichtigen. Wir mussten ziemlich lange in der Schlange stehen, bis wir reinkamen. Aber das Warten hat sich gelohnt."
"Ich habe das Tagebuch der Anne Frank gelesen", sagt Tineke. "Wisst ihr, dass es in mehr als fünfzig Sprachen übersetzt wurde?"
"Boah! Ich wusste nicht mal, dass es so viele Sprachen gibt." Moritz ist beeindruckt.
"Hattet ihr danach noch Lust, auf den Turm der Westerkerk neben dem