Rhetorik
Hilfsmittel einsetzen
Für die Vorbereitung und für den Vortrag selbst stehen Ihnen einige Hilfsmittel zur Verfügung.
In diesem Kapitel lesen Sie,
wie Sie Ihre Rede mit Hilfe eines Stichwortmanuskripts perfekt vorbereiten und halten,
wie Sie mit Weißwandtafel, Pinnwand und Flipchart arbeiten,
wie Sie Folien vorbereiten und den Beamer bei der Präsentation einsetzen.
Sicherheit durch ein Stichwortmanuskript
Wer kennt nicht den Redner, der nur auf sein Manuskript blickt? Vielleicht fährt er auch noch mit dem Finger die Zeilen entlang, um diese auf keinen Fall aus den Augen zu verlieren. Dieser Redner kommt nicht an bei seinem Publikum. Er hat keinen Blickkontakt und kann demnach auch die Reaktionen seiner Zuhörer nicht wahrnehmen und darauf reagieren.
Wer überzeugen möchte, muss frei sprechen
Frei sprechen meinen wir im doppelten Sinne. Zum einen frei vor den Zuhörern sprechen, also ohne sich hinter einem trennenden Tisch oder Pult zu verstecken. Ein Redner, der frei vor seinen Zuhörern steht, vermittelt dem Zuhörer den Eindruck, dass er sich seiner Sache sicher ist. Wenn ein Pult oder Tisch nicht zu vermeiden sind, dann achten Sie zumindest darauf, dass Ihr Oberkörper darüber hinausragt. Wer sich völlig hinter dem Pult versteckt, verschenkt die gesamten körpersprachlichen Wirkungsmöglichkeiten. Zum Zweiten bedeutet frei sprechen, dass Sie Ihre Gedanken frei und spontan formulieren. Damit ist nicht auswendig sprechen gemeint. Frei sprechen im hier verstandenen Sinne bedeutet vielmehr, nach wohl überlegten und gegliederten Stichworten zu sprechen.
Wichtig
Das, was Sie sagen möchten, haben Sie sich vorher genau überlegt und festgehalten, aber grundsätzlich nur in Form von Stichworten und nicht als voll ausgearbeitetes Manuskript.
Vorteile des Stichwortredens
Sie vergessen nichts, denn alles, was Sie vortragen wollen, steht kurz und richtig gegliedert auf dem Stichwortzettel.
Die endgültige Formulierung erfolgt spontan und wirkt damit wesentlich überzeugender als ein voll ausgearbeitetes Manuskript, das vorgelesen wird.
Die Formulierungen können leichter an die aktuelle Situation angepasst werden (z. B. können Sie die Schwerpunkte aufgrund der Reaktionen der Zuhörer anders setzen).
Fragen oder Zwischenbemerkungen der Zuhörer können beantwortet werden, ohne aus dem Konzept zu kommen.
Die Redezeit kann bei Bedarf problemlos verkürzt werden (z. B. können Sie etwas weglassen, wenn Sie merken, dass dies schon bekannt ist, oder wenn wegen eines verspäteten Beginns die Redezeit verkürzt wird).
Der perfekte Stichwortzettel
Die folgenden Empfehlungen haben sich in der Praxis bewährt. Sie stellen sicher, dass Sie alle genannten Vorteile des Stichwortredens nützen können und lassen dennoch genügend Spielraum für eigene Gestaltungsvarianten.
Größe
In der Praxis treffen Sie alle denkbaren Varianten an: Vom verschämt in der Handmulde verborgenen "Spickzettelchen" in der Größe einer Visitenkarte bis zum großformatigen Bogen. Bewährt hat sich das DIN-A6-Format (Postkartengröße); manche Rhetoriktrainer empfehlen auch DIN-A5-Format. Ist der Zettel kleiner, passt zu wenig darauf oder die Stichworte werden teilweise von der Hand verdeckt. Zu große Stichwortzettel wirken zu plakativ und bergen die Gefahr, dass zuviel aufgeschrieben wird oder sogar ein voll ausgearbeitetes Manuskript daraus wird.
Stichwortzettel in Postkartengröße oder ähnlichem Format (z. B. Pinnwandkarten) können in die Jackentasche oder eine Handtasche gesteckt werden, ohne dass sie gefaltet werden müssen. Das Beispiel Pinnwandkärtchen gibt schon einen Hinweis, dass mit Stichwortzettel nicht zwangsläufig dünnes Papier g