Jim Morrison
Kindheit und Jugend
J ames Douglas Morrison wird, wie so viele seines kreativen Jahr-gangs, zu denen Mick Jagger, George Harrison, Paul Simon und Art Garfunkel gehören, 1943 mitten in die Wirren des Zweiten Weltkriegs hineingeboren. Schon vor Kriegsbeginn waren bereits an die 60000 meist führende jüdische Wissenschaftler, Ingenieure, Techniker und Künstler vor dem deutschen Nazi-Regime ins Aus-land geflüchtet - viele davon ins gelobte Land Amerika.
In Deutschland hat die Propaganda-Maschinerie der National-sozialisten das junge Medium Radio als strategisches Mittel ent-deckt, um die Emotionen der Bevölkerung zu manipulieren, die zusehends unter den Kriegsfolgen zu leiden hat. Doch ausländi-sche "Propaganda-Sender" zu hören ist ebenso verboten wie "nichtarische" Musik - dazu zählen Jazz, Rumba, Swing und Hot. Dafür wird der Tonfilm als Valium für die Massen und als Trans-portmittel für Schlager und Durchhalteparolen entdeckt. Wäh-rend die Menschen bei Verdunkelung während der Bombenan-griffe Todesängste ausstehen, werden sie durch zynische Parolen wie "Haben Sie schon mal im Dunklen geküsst?" oder "Mit Musik geht alles besser" abgelenkt. Die größten Film- und Schlagerstars im damaligen Deutschland sind Zarah Leander, Marika Rökk, Ilse Werner, Johannes Heesters und Hans Albers. 1943 feiert die größte deutsche Filmproduktion UFA ihr 25jähriges Bestehen mit der Ur-aufführung von "Münchhausen". Unter einem Pseudonym von Erich Kästner geschrieben, gedreht von Regisseur Josef von Baky mit Hans Albers in der Titelrolle, wird der Film von den Macht-habern gelobt, obwohl alle drei als Regimegegner bekannt sind. Während auf einem zeitgenössischen Nazi-Plakat die Bevölkerung an "harte Zeiten, harte Herzen und harte Pflichten" gemahnt wird, nehmen die alliierten Luftangriffe zu, die Bevölkerung lei-det Hunger, die Wasserversorgung bricht in den Städten zusam-men. Mit der Landung der Alliierten in Italien endet die Diktatur von Mussolini, der am 10. Juli 1943 entmachtet wird. Die Ameri-kaner, die bereits 1942 bis Neuguinea vorgedrungen sind, landen im November 1943 auf den Gilbert-Inseln.
Einige wichtige Rockmusiker der "Kriegsgeneration":
Eric Clapton (geb. 30.3.1945)
Joe Cocker (geb. 20.5.1944)
Bob Dylan (geb. 24.5.1941)
Keith Emerson (geb. 2.11.1944)
Art Garfunkel (geb. 5.10.1941)
George Harrison (25.2.1943-29.11.2001)
Jimi Hendrix (27.11.1942-18.9.1970)
Mick Jagger (geb. 26.7.1943)
Janis Joplin (19.1.1943-4.10.1970)
John Lennon (9.10.1940-8.12.1980)
Bob Marley (6.2.1945-11.5.1981)
Paul McCartney (geb. 18.6.1942)
Jim Morrison (8.12.1943-3.7.1971)
Paul Simon (geb. 13.11.1941)
Neil Young (geb. 12.11.1945)
Frank Zappa (21.12.1940-4.12.1993)
Kurz darauf, am 8. Dezember 1943, kommt James Douglas Mor-rison, in Melbourne, Florida, in der Nähe des heutigen Cape Ca-naveral, auf die Welt. Sein Vater George "Steve" Morrison ist in Leesburg, Florida, mit seinen beiden Schwestern in einem erzkon-servativen, methodistischen Haushalt groß geworden. Der Vater war Wäschereibesitzer, die Mutter Hausfrau. Der dunkelhaarige Steve trieb an der High-School Leichtathletik, weil er für die Foot-ballmannschaft zu klein war. Er hatte gute Noten und war ein Gentleman. "Wir haben nichts getan, was wir nicht tun sollten&la